Friday, June 08, 2007

Vorstellungsgespräch

So, gestern habe ich mal wieder was Lustiges erlebt.

Es stand ein Vorstellungsgespräch für einen Job in einem Kindergarten an. Dazu sollten eine andere Frau und ich am Haupttor der Uni um 3 Uhr nachmittags von einem Fahrer abgeholt werden. Es stellte sich raus, dass es sich bei dieser anderen Frau um Joan, eine Freundin von mir aus Kenia handelt. So hatten wir mal Zeit zum Schnacken. ;-)
...wir sind also in einem echt schicken Wagen mit netter Klimaanlange eingestiegen und erwarteten eine Fahrt von ca. 20-30 min. da uns zuvor mitgeteilt wurde, dass wir zu der Schule in der Nähe der Uni gebracht werden würden. Als die Fahrerin jedoch auf die Autobahn in die falsche Richtung fuhr, wurde ich ein wenig stützig, aber dachte, naja sie wird es schon wissen. Nach ca. 40 min. waren wir immer noch auf der Autobahn und wir wurden langsam hibbelig. Dann entdeckte Joan auf einer Ausschilderung den Namen Jia Ding. Das ist der Ort, der außerhalb der Stadt liegt und an dem Daniel und mir angeboten worden ist den Sommer über zu arbeiten. Nach kurzer Rückfrage bei unserem Kontaktmann erfuhren wir, dass sie uns tatsächlich an dem Ort erwarten. Nun ja, nach knapp 1 1/4 Stunden und mehrmaligem Anhalten direkt zwischen der Autobahn und der Abfahrt (also auf diesen kleinen Plätzchen), einigen Zigaretten der beiden Fahrer (bäääh) kamen wir dort an.
Wir schauten uns dann den Rest einer Unterrichtseinheit knapp 1 1/2 Stunden an. Ein Russe, der für die Eltern der Kinder jedoch als US-Amerikaner läuft. Anschließend fuhren wir dann an einen weiteren Ort, wo Unterricht abgehalten wird. Dort trafen wir wieder auf eine Ausländerin, die eigentlich aus Usbekistan kommt, jedoch für die Eltern als Kanadierin gilt. Voll krass. Finde das nicht so toll! Die restlichen Lehrer sind Chinesen.

Wir wollten uns dort eigentlich wiedermals eine Unterrichtseinheit von 1 1/2 Stunden anschauen. Doch es war ein großes Problem im Raum. Denn da wir nun weiter weg von Minhang (unserem Wohnort) waren, als und ursprünglich mitgeteilt wurde, musste Joan eigentlich recht bald nach Hause. Denn sie hat eine drei Monate alte Tochter und stillt noch voll. Sie bekam immer viele Anrufe, wann sie nach Hause kommt, denn die kleine Annette würde vor Hunger heulen und ließe sich nicht beruhigen.
Unser Ansprechpartner Gary war jedoch überhaupt nicht einsichtig, da wir eigentlich noch jeder ein Probeunterricht zeigen sollten, dann noch eine DVD anschauen sollten, wie unterrichtet werden soll und anschließend eine Besprechung und Gehaltsdiskussion. Also, noch viel länger als erwartet. Das fanden wir echt unverschämt, denn Joan wurde am Anfang gesagt, dass wir spätestens um 7 wieder zu Hause seien. Pustekuchen.
Wir sprachen dann die Leiterin an und die zeigte wenigstens Verständnis und rief die Fahrer vom Essen zurück und ließ und nach Hause bringen. Letztendlich kamen wir dann gegen 20:15 zu Hause an.

Wir (Daniel und ich) haben uns entschieden, dass wir dort nun doch nicht arbeiten werden.

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