Sunday, November 11, 2007

Eine weitere Krankenhauserfahrung

Gestern Abend hatte ich mal wieder das Vergnügen ein Krankenhaus von innen zu sehen.

...doch zuerst einmal von vorne...
Gestern wollte ich mit ein paar Freunden bowlen gehen. Wir trafen uns zuvor zum gemeinsamen Abendessen und fuhren dann los zum Campus um dort einer anderen Freizeitbeschäftigung zu frönen als nur Chinesisch zu lernen oder zu Arbeiten.
Doch auf dem Weg dorthin hatten "der Franzose" und ein anderer die glorreiche Idee sich irgendwelche Kunsstücke auf dem Fahrrad zu zeigen, sei es mit hochgezogenen Beinen zu fahren oder aber ganz abrupt zu stoppen. Letzteres wurde mir jedoch zum Verhängnis. Und so fuhr ich anscheinend mit voller Wucht auf das vor mir zum stehen gebrachte Fahrrad auf und landete spelktakulär auf dem kalten Asphalt. Nachdem ich meine Augen wieder aufgemacht hatte, stand eine kleine Traube um mich herum, mein rechter Ellenbogen, das Handgelenk und mein Rumpf schmerzten mir, aber auf die allgemeine Nachfrage der Personen um mich herum, stellte ich als erstes eine Gegenfrage: "Ist meine Jacke noch zurecht?"
Ja, sie war es. Sie hat von dem Sturz anscheinend keine Spuren abbekommen ebeso wie meine Jeans. ;-)
Obwohl das darunterliegende Knie eine Schürfwunde aufweist.

Nun ja, nachdem ich ein wenig unbeholfen wieder aufgestanden war, wurde mir nahegelegt, dass ich doch lieber zum Röntgen ins chineseisch Krankenhaus um die Ecke fahren sollte. Also humpelte ich erstmal mit Min nach Hause um meine Krankenhauskarte zu suchen und mehr Geld einzustecken. Netterweise wollte sie mit zum Krankenhaus kommen und mir alles übersetzen. Sie ist Deutsch-Chinesen und das war in diesem Moment einfach super sie an der Seite zu haben. So konnte ich ganz entspannt zurücklehnen...

Im Krankenhaus war ziemlich viel Betrieb was mich echt erstaunte. Viel schlimmere Blessuren sah man dort an meinen Mitmenschen. Blutende oder ziemlich fertig aussehende Menschen auf diesen Schiebewaren, während die Verwandten oder Freunde die Kochsalzlösungen in die Höhe hielten und den Wagen von A nach B schoben.

Habe ich schon einmal erwähnt wie es ist in solch einem Krankenhaus?
Also, zuerst einmal geht man zur Anmeldung, von dort auf wird man weiter geschickt. In diesem Fall zu einem Arzt, der genau nebenan war. Dort angekommen, fragte er was passiert sei und entschied, dass mein Ellenbogen und Handgelenk geröngt werden sollte und ein Ultraschall von meinen Innereien und Lunge gemacht werden sollte. Mit diesem Zettel sollten wir dann ins Nebengebäude gehen, dort wurde aufgeschrieben welchen Betrag das kosten wird, mit dieser hingekritzelten Zahl ging es dann wieder zurpck zum ersten Gebäude und dort musste erst einmal die Gebühr entrichtet werden. Mit einem folgenden Stempel ging es weiter mit der Laufkarte.
Wieder zurück in das zweite Gebäude wurden wir dann in den 1. und 3. Stock geschickt. Im Ersten war Röntgen und oben dann Ultraschall. Nun ja beim Röntgen wird es nicht sooo genau genommen wie in Deutschland. Es lag zwar eine Bleiweste in dem Zimmer aber die wurde nicht verwendet. Ebenso wie die Tür in den Korridor offen blieb.
Beim Ultraschall waren soweit keine besonderen Vorkommnisse. ;-)

Anschließend mussten wir dann auf das Entwickeln der Röntgenbilder warten und dann wieder mit einem neuen Zettel zum ersten Arzt in das andere Gebäude laufen. Der las sich alles durch meinte dann etwas wie ja, sieht alles ganz ok aus, also nix gebrochen etc drückte noch einmal durch meinen Pulli hindurch auf den schmerzenden Ellenbogen und Rippen, und meinte ich könne dann nun gehen. Min und ich schauten uns an und fragten uns und dann auch ihn, ob ich nicht wenigstens n Stützverband haben könne. Etwas vor sich hinmurmelnd stand er dann auf und kam mit einer Rolle Verband zurück. Ich wollte schon gerade meine Zip-Jacke ausziehen als er meinte das sei nicht notwendig.

Ich musste soooo lachen, er macht nur eine Schlaufe um meinen Hals und ich tat dann meinen schmerzenden Arm in diese Schlinge. So verließen wir das Krankenhaus.
Zu Hause angekommen war das erste was ich Daniel bat, dass er ein Foto davon machen solle. (habe jetzt jedoch keine Lust mehr das hochzuladen... Sorry)

Die Nacht habe ich echt gut schlafen können, aber das Aufstehen war echt sehr schwer. Mittlerweile kann ich den Arm wieder echt gut bewegen, allerdings habe ich noch Nacken und Rumpfbeschwerden. Aber das wird sich in den nächsten Tagen vermutlich auch noch legen.

Gott sei Dank, ist mir Gestern echt nichts Schlimmeres passiert!

Morgen, Mittwoch und Donnerstag haben wir nämlich auch noch Midtermexams. ;-)

5 comments:

Anonymous said...

... ich wünsch dir Gottes Segen für deine exams und dass du schnell wieder ganz fit bist!!
*knuddel*

Anonymous said...

Ich bin schon auf das Foto gespannt und habe da ein bestimmtes Bild im Kopf. Ja, ich habe gelacht. Natürlich nicht, weil du hingefallen bist und dich verletzt hast, sondern über die Standards in den chinesischen Krankenhäusern.
Gute Besserung!

Anonymous said...

Hallo,.....ich dachte, du wolltest Sport an der Uni machen? So bitte nie wieder!! Alles Liebe und werde ganz schnell wieder gesund!
Deine Ma

Anonymous said...

Hi Debby, ganz liebe Grüße von mir. Hört sich ja echt krass an, so Krankenhaus und Röntgen ohne Schutz. Muss man sich echt dran gewöhnen, wa? Aber gut zu lesen, dass es dir wieder etwas besser geht. Wünsch dir ganz viel Segen für deine Exams. Gott befohlen

Anonymous said...

na, ihr macht da ja Sachen...zum Glück ist wirklich nicht viel passiert.
Wie gehts dir sonst so?

Gruß von den drei Gersners